Ich habe heute Lust zu backen. Was es werden soll? Ein richtig toller Mann. Mein Mann um genau zu sein. Da es nämlich den einen Mann für mich noch nicht gibt, habe ich beschlossen, mir einfach selbst einen zu machen. Denn wie heißt es so schön: Selbst ist die Frau. Und selbst kann die Frau backen. Also auf in das Backvergnügen!
Wie es scheint bin ich eine ganz spezielle Frau. Was an und für sich ja etwas sehr Gutes und Erfrischendes ist. Allerdings haben spezielle Ausführungen den Nachteil es in der Partnerwahl nicht leicht zu haben. Sie sind nun mal nicht massentauglich. Da ich weder Lust zu einer Persönlichkeitsveränderung habe, noch von weiteren „Leider-Nein-Typen“ überrannt werden möchte, nehme ich die Sache jetzt endlich selbst in die Hand und backe mir meinen eigenen Mann. Einen der auch wirklich zu mir passt und der für immer bleibt.
1. Man füge folgende Zutaten in eine Schüssel:
Die Zutaten sind genau genommen einfach und unkompliziert. Vor allen Dingen sollte er auf eigenen Beinen stehen können. Auch wenn ich gerne stützend hinter ihm stehe, auf Dauer kann das keine Lösung sein. Sollte es auch nicht. Deswegen füge ich eine ganze Menge an Standhaftigkeit, Energie, Zielstrebigkeit und Ausdauer hinzu. Für den passenden Ausgleich schütte ich noch ein Päckchen an Gelassenheit und Ruhe hinein.
Damit er mich und meine Welt versteht, kann starkes Interesse (sowohl an mir, als auch an verschiedensten Themen) sowie enormer Geistesblitz nur von Vorteil sein. Also rein damit. Beim Humor spare ich ebenfalls nicht. Im Gegenteil. Hier nehme ich gleich die doppelte Ladung. Denn wer mich so richtig zum Lachen bringen kann, hat eigentlich schon gewonnen. Aber weiter im Rezept.
2. Vermische alles gut und hebe die nächsten Zutaten darunter:
Natürlich sollte ein gutes Stück Selbstbewusstsein vorhanden sein. Allerdings nicht in übertriebenem Maße. Denn Männer, die meinen, die ganze Welt drehe sich bloß um sie, können enorm anstrengend sein. Er soll schon wissen was er will, dabei aber nicht Rambo-mäßig alles blindlings zerschlagen. Was somit ebenfalls nicht fehlen darf, ist die richtige Menge an Einfühlsamkeit und Verständnis. Auch eine Prise Motivation mich in meinem Tun unterstützen zu wollen, ohne mich dabei zu bevormunden steht auf meiner Zutatenliste. Eine weitere Beigabe sei die Charaktereigenschaft „Manns genug sein, Hilfe von mir annehmen zu können“.
Freiheit und Vertrauen. Davon gebe ich zwei gleich große Teile dazu. Man(n) sollte es genießen mit mir Zeit zu verbringen, mich aber dabei nicht einsperren wollen. Da mir genauso wenig daran liegt jemanden in Ketten zu legen, kommt eben das gegenseitige Vertrauen mit hinein.
Nicht nur weil es so schön klingt, sondern weil es sich gut anfühlt, füge ich noch eine mächtige Prise an Loyalität in meine Mischung. Dann noch etwas vom Extrakt für ein starkes Dreamteam. Möge kommen was mag, man hält zusammen. Wie Bonnie und Clyde, nur dann doch ohne der kriminellen und ausschreitenden Note.
3. Jetzt das Herzstück hinzu geben:
Als krönenden Abschluss gebe ich ein riesen großes Herz dazu. Eines welches zu hundert Prozent frei ist. Ein Herz, das nur für mich schlägt und meine kleinen Macken und Verrückheiten liebt. Mir zwar auch gerne mal Grenzen setzt, aber dennoch nie etwas an mir ändern würde. Ein Herz das in mein wahres Inneres blicken kann und mit diesem richtig umzugehen weiß.
4. Individuell verzieren und etwas abwarten:
Zuletzt das Ganze noch mit viel Leidenschaft bestreuen und ihm ein nettes Äußeres verpassen. Denn das Auge isst ja bekanntlich mit. So, jetzt heißt es noch etwas abwarten und abkühlen lassen. Dann ist er fertig, mein ganz spezieller Mann.